Alle Artikel in: Projekte Kunst

Lenz-Herbst. Ein Symposium zum Theater von J. M. R. Lenz

»Geradezu verstörende Wirkung müssen die rund 25 Dramen und Dramenfragmente des Sturm und Drang-Dichters Jakob Michael Reinhold Lenz auf seine Zeitgenossen gehabt haben. Man warf ihm Notzüchtigung der Sprache vor sowie poetische Grausamkeit. Seine Stücke schienen die Bühnen zu sprengen. Zu Lenz‘ Lebzeiten wurde keines davon unverfälscht aufgeführt. […]

»LenzStelle – ein Scherbenhaufen«

Das Lenz-Hörspiel-Projekt hat einen assoziativ gefügten ‚Scherbenhaufen’ von Figuren, Bildern, Orten und Sätzen aus Lenz’ Werk produziert, gesammelt unter anderem aus Stücken wie Die Soldaten und Der tugendhafte Taugenichts, sowie aus Teilen der Büchnerschen Lenz-Novelle, die motivisch und sprachlich an den Autor Lenz anschließt. Begegnet der Hörer zu Beginn der (vom Autor selbst geschriebenen) Figur Lenz, trifft er im Laufe der Klangcollage auf einige seiner Figuren: Väter, Söhne und Töchter, die immer in einem Spannungsverhältnis zu der Gesellschaft stehen, in die sie hineingeboren wurden. Lenz waren die Repressionen der Gesellschaft sehr präsent. Vor allem als Autor fand er nicht den erwünschten gesellschaftlichen Platz – so begab er sich in einen ‚Winkel’ an ihrem Rand, von dem aus er an sich und der Gesellschaft scheiternde Figuren schrieb, deren Wunsch es doch ist, auszubrechen aus ihrer Unmündigkeit. So verfolgte er stets das Ziel, „durch Worte Handlungen zu wecken“. Zugleich ist seinen Texten und seiner Sprache eine tiefe Skepsis über diese Möglichkeit und über die Möglichkeiten der Sprache eingeschrieben. Für das Lenz-Hörspiel-Projekt ist Lenz deshalb nicht nur eine …

Cover des Archivkatalogs für das Theater an der Ruhr, Abteilung Kostümentwürfe

Archivaufbau für das Theater an der Ruhr

Für das Theater an der Ruhr baute ich als Projektleiterin im Jahr 2009 das Archiv aller Bestände an Rezensionen, Pressematerial, Fotomaterial, Figurinen, Bühnen(bild)modellen, Programmheften und Inszenierungsaufzeichnungen von der Gründung 1981 bis ins Jahr 2009 auf. Die Bestände sowie der von mir erstellte Katalog wurden an die Theaterwissenschaftliche Sammlung Schloss Wahn (Köln) übergeben und sind dort gemäß der Nutzungsordnung öffentlich zugänglich.